LUPUS - XT2 Plus Zentrale

von
Montag, 24. Februar 2014 Intention:
Mein Ziel war, mit einem einfach zu bedienenden und v.a. zuverlässigen Alarmsystem unter 1000 €uro die Einbruchssicherheit etwas zu erhöhen. Zudem sollte auch bei Anwesenheit eine Zugangsabsicherung möglich sein, um eine Steigerung der “gefühlten” Sicherheit zu erreichen ohne die Bewegungsfreiheit im Haus zu sehr einzuschränken. Nachdem ich mich frustran mit zwei anderen Meldesystemen (Gigaset, Blaupunkt) auseinander gesetzt habe, bin ich bereits recht desillusioniert an die Funk-Alarmanlage Lupusec XT1 geraten.
DAS war gut, denn nach nun einigen Wochen kann ich berichten, dass es sich bei der Lupusec um ein ganz hervorragendes Produkt handelt. V.a. ist die Anlage einfach zu bedienen und hoch zuverlässig “in beide Richtungen” - soll heißen: Es gibt weder Fehlalarme - aber 100%ig Alarm wenn es sein muß.
Dagegen wirken viele bekannte Vertreter und Baumarktsystem mit Ihren kryptischen Bedienkonzepten wie Dinosaurier. Ähnlich einfach wie die Lupusec ist aktuell eigentlich nur noch das System von Gigaset Elements ...aber, aber ... man lese dort mal die Rezensionen.

Vorweg:
Im Kleinst-Alarmanlagenbereich liegt die Lupusec im oberen Preissegment. Dafür bietet sie neben einfacher Einrichtung, Bedienung und hoher Zuverlässigkeit auch einige semi-professionelle Funktionen. Noch professionellere (dann meist voll- oder teilverdrahtete) Systeme kosten ein Vielfaches und müssen meist durch Fachfirmen installiert werden. Bitte denken Sie aber daran, dass jeder Tür-/Fenstersensor 40 bis 50 €uro zusätzlich kostet. Es sind nur 2 Tür-/Fenstersensoren im Paket. Bei geplanten 10 Sensoren und einem weiteren Bewegungssensor nähern sie sich schnell der 1000 €-Grenze.

Das System:
Es handelt sich um ein vom hauseigenen Wlan unabhängiges IP-Funk-Alarmsystem im 868 MHz-(Dual way)-Bereich welches via Router und IP (Browser, App) eingerichtet wird. Das Einbinden von Kameras und Netzgeräten (Hausautomation) ist möglich - das habe ich aber noch nicht getestet. Gesteuert wird das System entweder ebenfalls über IP(Webbrowser oder App) oder über das Tastenmodul oder einer optionalen Fernbedienung. Zudem kann man auch einen externen Zugriff über das Internet einrichten (incl. Videoüberwachung).
Die XT1 kann maximal nur 20 Sensoren bedienen - das reicht für ein Einfamilienhaus - aber für nicht viel mehr. Zudem hat dieses kleinste Lupusec-System keine SIM-Kartenfunktion (im Gegensatz zum größeren Bruder XT2) - wer zwingend eine solche SIM-Anrufmeldung benötigt kann ein beliebiges event. Bereits vorhandenes Wählmodul (z.B. von Abus) durch ein Lupus-Funkmodul ansteuern. Eine Alarmmeldung wird ermöglicht durch: Sirenen (innen/außen), SMS, eMail, TCP/IP incl. der nun doch professionellen Möglichkeit sich (gegen Entgelt) direkt bei Wachdiensten aufschalten zu lassen. Die Basis benötigt einen Kabel-Router-Anschluss. Eine aktive Internetverbindung ist nicht zwingend erforderlich - eröffnet aber viel mehr Möglichkeiten. Wichtig: Auch ohne Strom und Internet bleibt die Anlage per Akku und Sirene(n) in Alarmbereitschaft.

Erster Eindruck:
Sehr gut ! Hohe Qualitätsanmutung, aufwendige sichere Verpackung in dickem hochwertigen und verstärkten Schaumstoff, ein echtes, farbiges Benutzer-Handbuch, alles auch nochmals auf CD incl. diverser unterstützender Programme zum Einrichten. Eine Installation auf dem PC ist nicht notwendig - die gesamte Steuerung läuft über den Browser (Firefox verwenden !) und/oder über Android bzw. iOS-App.

Das Einrichten:
Nun ja ... Grundkenntnisse im PC-Bereich sollte man schon haben. Auch muß man sich ein wenig in Aufbau und Nomenklatur einlesen. Aber man kann “nix kaputt” machen - Ausprobieren ! Das Haupt-Interface (die Benutzeroberfläche) ist herrlich aufgeräumt und fast intuitiv bedienbar. Und man merkt schnell, dass Zuverlässigkeit ganz oben steht: Reichweite, Funkstärke, Funktionstest vor Montage usw. Schritt für Schritt wird man durch die Installation geführt - sehr gut. Man kann unglaublich viel Einstellen - muß es aber erst einmal nicht. Aber gut zu wissen, dass später fast jeder Sonderwunsch erfüllt werden kann. Im empfehle, erst einmal in Ruhe die Bedienungsanleitung ganz durchzulesen. Und dann rechnen sie bei 10 Sensoren mit ca. 3 Stunden für eine sorgfältige Einrichtung und Montage. Wenn Sie bohren wollen auch etwas länger ;-) (siehe unten “Details”) Allen Sensoren kann man diverse Eigenschaften zuweisen. Die Bewegungsmelder bleiben z.B. im “Zu Hause-Modus” einfach unberücksichtigt. Die Außenhaut ist gesichert - innen kann man sich frei bewegen.

Der Betrieb:
Vollkommen problemlos. Bisher kein Fehlalarm - gut so,denn der gepulste hohe Alarmton ist recht unangenehm und durchdringend. Keine Hänger (ein Sensor hatte bei Inbetriebnahme eine schlechte Sendeleistung - er wurde anstandslos getauscht), hoher WAF. Scharf- und Unscharfstellen via Keypad oder App. Achtung: Nur via Keypad hat man die Möglichkeit zeitverzögert (einstellbar) das Haus zu verlassen oder zu betreten (mit oder ohne Warn-Countdown) da die App sofort scharf schaltet (oder man muß sich mit Wlan-Empfang oder Smartphone-Internetzugriff vor das Haus stellen). Jedes Familienmitglied erhält für das Keypad einen eigenen Code (in der Historie kann man dann auch sehen wer wann ging oder kam ;-), es gibt einen “stillen Alarm” Code und, und , und ...

Details:
Das Einrichten der SMS-Benachrichtigung geht nur über einen kostenpflichtigen SMS-Dienst. Das ist zwar nicht teuer (2,4ct/SMS) wenn man den Versand nur auf "echte" Alarme konfiguriert - aber man muß es wissen. Die eMail-Benachrichtigung erfolgt über den eigenen eMailserver und ist somit kostenfrei. Auch der “weltweite” Internetzugriff (wenn gewünscht) auf die Basis muss via Lupus-eigenen kostenlosen DynDNS-Konto (oder auch andere Anbieter) eingerichtet werden. Das hat bei mir alles tatsächlich funktioniert - aber: da muß man schon ein wenig fummeln und sich mal in die Routereinstellungen einlesen usw. Das alles geht bei z.B. Gigaset Elements einfacher - ist aber eben auch nicht so sicher. Funktioniert dann alles, kann man von egal wo auf die Anlage zugreifen, Status prüfen, Kamerabilder sehen usw. Aber Sicherheitsfanatiker lassen den Routerport wahrscheinlich eher ZU.
Auch Sie werden die meisten Sensoren wohl eher kleben wollen als Bohren. Benutzt man auf glatten Oberflächen Alkohol und die mitgelieferten Klebestreifen halten die Sensoren/Magnete bombenfest. In Foren liest man, dass eine Demontage nicht selten zum Bruch führte - also vorher gut überlegen WO genau der Sensor hin muss. An einigen wenigen Stellen mußte ich trotzdem bohren, denn wegen des Sabotage-Kontaktes MUSS der Sensor wirklich eben und fest aufliegen. Ist das nicht gewährleistet kann er sich lösen und dann gibt es (Sabotage-)Alarm. Hier eine sanfte Kritik: Zwar liegen für die Magnete Distanzblöcke bei - aber diese bräuchte man WENN überhaupt eher für einzelne Sensoren, welche ja nicht am Fenster (Erschütterungen usw.) sondern am Rahmen platziert werden sollen. Meist ist der Abstand zum Magneten klein genug - aber bei dicken Eingangstüren kann es problematisch werden = Tüffteln.
Hinweis: Ich betreibe die schicke Basis über eine Devolo-LAN-Steckdose um einen zentralen optimalen Sensoren-Empfang fern meines Routers zu ermöglichen und auch der Alarmgeber Sirene ist so mitten im Haus -_ auch das funktioniert vollkommen ohne Probleme.

Zusammengefasst ...
... handelt es sich bei der XT1 um eine kleines, feines Alarmsystem mit unerwartet vielen Möglichkeiten aber ohne SIM-Wählfunktion. Trotz sehr vieler Funktionen hat es Lupus geschafft Einrichtung und Bedienung so einfach wie möglich zu gestalten. Obwohl Funk-basiert ist der Standard-Betrieb sicher, bisher fehlerfrei, es gab keine Enttäuschungen oder böse Überraschungen. Fortgeschrittene (Sonder-)Funktionen benötigen entsprechende Kenntnisse der Einrichter - aber dann funktionieren auch diese. Ich kann dieses System bisher uneingeschränkt empfehlen und gebe (selten) 5 Sterne. Bitte vergleichen Sie auch die Handbücher der Mitbewerber (diese lassen sich meist bei den Herstellern downloaden).

Dirk
Bewertung: 5 von 5 Sternen! [5 von 5 Sternen!]



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